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VfB Stuttgart –Borussia Mönchengladbach (05. 03. 2022)

Der VfB Stuttgart – das große Comeback nach einem 0:2 Rückstand

Unser Treffen mit unseren Freunden den Kuttenträgern aus Gladbach fand vor dem Spiel im PSV (Polizeisportverein Stuttgart) hinter der Untertürkheimer Kurve statt. Alte Freunde wiedersehen, die das gleiche Leid teilen und den Abstieg in die 2. Bundesliga fürchten. Gladbach in der deutlich besseren Position als der VfB Stuttgart. Bilder hiervon findest Du hier.

Die Furcht vor einem möglichen weiteren Punkteverlust war da. Das will und kann man einfach nicht leugnen. So sind wir auch in gute Gespräche mit unseren Gladbachern Kuttenträgern gegangen, ohne zu wissen was uns an diesem Abend für ein „Fight“ um die Punkte für beide Mannschaften erwarten würde. Ich habe im laufe der Gespräche immer wieder mal den ein oder anderen gefragt, was sein Gefühl bzw. was dessen Einschätzung in Bezug auf das Ergebnis dieses Spiels sei. Die meisten Antworten vielen recht gedämpft bzw. vorsichtig aus. Die Gladbacher schätzten ein schweres Spiel ein, da ihre Mannschaft in den letzten Spielen zu wenig Kampfgeist und Teamspirit gezeigt hat. Zudem eine unkoordinierte Abwehr.

Das klang in meinen Ohren zu schön, um wahr zu sein, denn ich kannte ja meine Mannschaft leider auch viel zu gut, um zu sagen, dass dies kein wirklicher Vorteil für uns wäre.

Die Stuttgarter hatten in den letzten Spielen deutlich gezeigt, dass solche Schwächungen nie ein Spiel im Vorfeld entschieden. Stuttgart hat bewiesen, dass was sie in der 2. Liga performt haben, nun gegen sie verwendet wurde. Kurz vor Schluss der Punkteverlust. Oft in den letzten 10 Minuten, Sekunden oder der Nachspielzeit den einen Nackenschlag kassiert. Sieglos in den letzten 9 Bundesligaspielen, mitten auf einem direkten Abstiegsplatz und die anderen Bundesligaclubs, von denen wir uns etwas Schützenhilfe erhofft hatten, z.B. Augsburg (siegte gegen Bielefeld mit 0:1) fingen an wieder zu gewinnen. Ein kleines Trostpflaster bot uns allerdings Hertha BSC Berlin, die eine Niederlage gegen Frankfurt kassierten und somit nun die nächsten in der Tabelle sind, die es für uns zu erreichen galt. Doch niemand dachte annährend daran, dass heute der 05. März ein Tag der Entscheidung für den Abstiegskampf für uns werden würde.

Mein Gefühl war, das heute eine deutliche Entscheidung bzw. Antwort unserer Mannschaft auf dem Feld fallen würde. Und in der Tat war es dann auch so!

Der VfB begann mit der besten Offensive, die sie momentan zu bieten hatten. Chris Führich, Omar Marmoush, Tiago Tomas und Sasa Kalajdzic spielten von Anfang an.

Stuttgart war von beginn an da und es gab viele Torchancen, die hätten bereits das ein oder andere Tor geben müssen für uns. Tiago Tomas wurde allerdings heute immer wieder mit dem letzten Pass aufs Tor von Pech verfolgt. Sommer hielt die Bälle, die von Tomas eigentlich hätten im Netz der Gladbacher landen müssen. Man merkte das unsere Cannstatter Jungs die bessere Mannschaft waren, denen das letzte Quäntchen Glück vor dem Tor fehlte.

Das wurde allerdings schnell von den Gladbachern bestraft. Ein Doppelpass, der VfB zu weit weg vom Ball und der Situation und Alassane Plea schob ins Tor zum 0:1 für Gladbach. Doch dieses Mal brach Stuttgart nicht in sich zusammen, sondern kämpfte weiter. Kalajdzic hatte sogar zwischenzeitlich den Ausgleich am Kopf, doch wieder Pech vor dem Tor. Jetzt witterte Gladbach seine Chance und verlagerte sein Spiel auf das Kontern, was ihnen den zweiten Treffer (0:2) durch Marcus Thuram brachte.

Jetzt fragt man sich natürlich: Du spielst offensiv, du hast über mehrere Strecken das Spiel in deiner Hand und liegst trotzdem 0:2 hinten? Wie geht das? Ist das Spiel bereits an dieser Stelle vor der Pause schon entschieden?

Hier die Antwort darauf…

 

„Wer fällt und wieder aufsteht, besitzt mehr Stärke als jemand der noch nie oder selten im Dreck gelegen hat.“

 

Und wie wahr der Spruch in Wirklichkeit ist, bewies uns unser eigener Kapitän Wataru Endo in der 38 Spielminute. Nur 125 Sekunden nach Thurams Tor bewies Stuttgart Moral und Kampfgeist und schoss, den zuvor noch durch Elvedi abgefälschten, Ball ins Tor. Und spätestens jetzt wurde jedem klar: es ist alles noch drinnen! Der Hunger nach mehr war bei den Schwaben geweckt.

Mit einem 1:2 ging es dann in die verdiente Halbzeitpause.

Der VfB kam mit neuer positiver Energie und Angriffslust aus der Kabine heraus und übernahm wieder größtenteils die Kontrolle über das gesamte Spiel. Man hat gefühlt die Mannschaft auf dem Feld nicht mehr wiedererkannt. Sie haben wieder Gas gegeben. Und dann in der 51 Spielminute passierte das was hätte schon längst passieren müssen: Sasa Kalajdzic leitete den Ball über den Fuß eines Gladbachers zu dem Freistehenden und nicht gedeckten Chris Führich über, der alle Zeit der Welt hatte sich richtig mit seinem Kopf zu positionieren und den Ball schlussendlich ins Tor einzunetzen. Und aus einem 0:2 wurde plötzlich ein 2:2 Ausgleich! Grenzenlose Freude und die ein oder andere Freudentränen fielen. Und die Hoffnung wurde wieder entfacht, weil die Spieler nicht eingebrochen sind und weiter Speed und Power gegeben haben.

 

Doch glaubt ihr das ein Remis genug für unsere Jungs war?! Bei dem Fahrtwind, den sie hatten und harmlose Gladbacher, die vor ihnen standen? Nein definitiv nicht… den es passierte tatsächlich das, was niemand für möglich gehalten hatte.

Tiago Tomas hätte die Chance zur wende und zum 3:2 auf dem Fuß gehabt, doch sein mehr als verdienter Treffer blieb leider aus.

Über 90 Minuten Willenskraft, Kampfgeist und Teamspirit brachten den VfB zu dem was sie sich an diesem Tag mehr als hart erarbeitet hatten: dem in der 83. Minute fallenden Siegtreffer für unseren „VFB… STUTTGART!!!“

Und ja ihr habt richtig gelesen… den SIEGTREFFER durch unsere Nr. 9 Sasa Kalajdzic, der in Zusammenspiel mit seinem „Zwillingsbruder“ (nicht in der Realität, sondern nur auf dem Spielfeld) 😊 Borna Sosa gefallen ist! Das Stadion bebte vor purer Eskalation und Freude über den Siegtreffer.

DER VFB IS BACK UND SCHÖPFT DURCH DEN SIEG NEUE HOFFNUNG IM ABSTIEGSKAMPF!

Nun sind wir der VfB Stuttgart (22 Punkte – Platz 17 in der Tabelle) nur noch einen Punkt vom genauso Abstiegsbedrohten Hertha (23 Punkte – Platz 16 in der Tabelle) entfernt, die am selben Tag wenige Stunden zuvor eine herbe Niederlage (1:4) durch Frankfurt einstecken mussten und nun auf dem Relegations- Abstiegsplatz sitzen.

Doch wer weiß für wie lange? Das werden wir spätestens am nächsten Spieltag herausfinden!

D.C.



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