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VfB Stuttgart – Union Berlin (24. 10. 2021)

Am 9. Spieltag dieser „Gänsehaut“ Saison, war es mal wieder soweit! HEIMSPIELTAG! Ein Tag den wir seit eineinhalb Jahren herbeigesehnt haben… wieso? Unsere Jungs durften zum ersten Mal wieder vor mehr als 32.000 Fans spielen. Unter der 2G Regel öffnete das Stadion seine Pforten für alle.

 

Doch dies ist nicht das Einzige was diesen Tag so besonders macht. Nein auch unsere Ultras kehren nach 1,5 Jahren aus dem Exil wieder nach Hause zurück!

Gemeinsam marschierten wir mit den Ultras vom Bahnhof in Bad Cannstatt über die Mercedesstraße nach Hause zu unserer Livecouch zurück. Eine inoffizielle kleine Karawane.

Ein gutes Gefühl und die Vorfreude auf eine bombastische Stimmung, die uns nicht nur ein Spieler auf dem Feld rettete, sondern wir selbst als Fans auf den Rängen mit den Ultras zusammen. Als Einheit nicht nur auf dem Feld, sondern auch auf den Rängen unterwegs.

 

Wenn man den Namen Union Berlin hört, kommt wieder die Relegation in Erinnerung. Eine Erinnerung die uns bis heute, wie ein Albtraum verfolgt. Das eine entscheidende Tor von Aogo das uns (leider zurecht – wegen Abseits) leider aberkannt wurde und unseren Abstieg besiegelte. Diesen Albtraum wollen wir erneut verhindern und heute einen Unterschied hier machen. Einen Unterschied der uns dieses Mal nicht den Abstieg kosten sollte, sondern nur 2 Punkte. Union spielte bereits unter der Woche in der UEFA European Conference League und verloren das Spiel.

 

Du denkst das der Gegner dadurch einen Nachteil hätte, wenn er unter der Woche noch ein zusätzliches Spiel hätte. Wenn du diesen Satz liest, dann liegst du so daneben, wie du nur daneben liegen kannst.

Union Berlin ist eine Mannschaft die man wie damals in der Relegation als auch heutigen Spieltag nicht unterschätzen sollte. Sie hatten das Spiel definitiv besser im Griff als unsere Jungs aus Cannstatt.

 

Wir hatten zwar auch unsere Chancen, doch konsequent waren wir nicht genug. Auch der Ball wurde nicht konsequent zu Ende gespielt, sondern zu leicht verspielt gegen die Unioner. Das Rächte sich nach einem gewonnenen Zweikampf gegen unseren Kapitän Endo. Becker über die linke Seite nach dem Ballgewinn auf die Reise geschickt. Der Offensivmann wird von keinem unserer Jungs angegriffen und findet durch einen Schuss Awoniyi am Strafraumrand, dieser zieht ab und findet unhaltbar für Bredlow seinen Weg in das Tor unserer Jungs… Nicht schon wieder!!! Ein sehr unnötiger Rückstand… dachten sich die Fans… eine kurze Phase der Missstimmung war zu spüren und zu hören. Und das zurecht! Wir haben auch in der zweiten Halbzeit unsere zum Teil Großchancen vor dem Tor einfach nicht konsequent nutzen können. Und wenn du gedacht hast, dass es nicht schlimmer kommen kann, tja dann schau einfach bei uns vorbei. Karazor foult Rani Khedira und sieht dafür Gelb. Irgendwie mochten sich die beiden Spieler heute sehr. Denn nicht einmal ne halbe Minute später stieg Karazor Khedira wieder mit einer übermotivierten Grätsche hinten rein und bekommt ein Last-Minute-Ticket der Roten Karten Klasse Richtung Dusche zugeschoben.

 

Jetzt hieß es 33 Minuten in Unterzahl gegen Union spielen und hoffen und beten nicht zu hoch zu verlieren. Wir taten uns insgesamt schwer die Unioner zu verteidigen bzw. angriffe nach vorne zu inszenieren.

Union stand kompakt und man merkte das sie sich im oberen Tabellendrittel ein Nest bauen wollten und dafür alles tun würden.

Tja doch dann kam die Nachspielzeit…die Nachspielzeit kostete so manche Mannschaften Nerven, Siege aber auch Unentschieden… aber vor allem auch die Ehre. Wenn du mich fragst an welche Mannschaft ich hierbei denken muss, dann denkst du richtig. Na klar, den Hamburger SV!

Doch hier haben wir einen Fall der sich uns im Leben nie erklären wird… Niemals!

 

Matarazzo bewies auch in diesem Spiel ein gutes Händchen für Auswechslungen. Die erste und wichtigste Auswechslung fand bereits in der 55 Spielminute statt, als Wahid Faghir für Hamadi eingewechselt wurde. Wir Fans freuten uns ihn nun etwas länger auf dem Feld sehen zu dürfen. Zu sehen was er kann und ob es doch noch diesen einen Gänsehaut Moment geben könnte.

Der zweite und dritte Wechsel die entscheidend wichtig waren, waren Klimowicz und Didavi. Doch es dauerte bis zur Nachspielzeit, bis es diesen Moment unseres 2. Torwartes Bredlow gab: ein langer Ball von unserem Torwart Richtung Rechter Flügel, wo Klimowicz lauerte schlug ein, fand Didavi in der Mitte, dieser chipte ihn an Faghir weiter.

Und ich sage euch die Nachspielzeit ist wie ein Pokalspiel… sie hat auch ihre eigenen Gesetze. Faghir bekam den Ball vor die Füße und setzte sich nicht gegen einen aber gegen zwei Unioner die ihn zu blocken versuchten durch und kam zum Schuss. Ein Schuss der an diesem Tag das Leben des VfB‘s und das seiner Fans mal wieder auf dem Kopf stellen sollte. Ein abgefälschtes Bein eines ehemaligen VfBlers und das wars! Der Ball fand tatsächlich seinen Weg, einen sehr steinigen Weg bis dahin ins Tor!!!! Jaaaaaaa grenzenloser Jubel und eine geniale Eskalation auf den Rängen der Arena brachen aus.

 

Wir umarmten uns, bekamen Bierduschen ab und es wurde emotional. Mal wieder retten wir uns einen Punkt!

 

Was für ein Spiel! Ich selbst bekam Tränen in den Augen, da mich Spiele gegen Union Berlin immer wieder an die Relegation und den Abstieg erinnerten. Und jetzt den Unionern die Suppe so versalzen zu haben… Ich konnte es selbst nicht glauben und habe gedacht „Danke das wir nicht wieder gegen Union Absteigen müssen“. Es ging ja hierbei nicht um den Abstieg, aber es hat sich für mich so bisschen wie Relegationsspiel angefühlt, wegen unserer Vergangenheit mit Union. Und dann das 1:1 in der letzten Sekunde zu schießen hat sich wie ein Befreiungsschlag angefühlt. Ein Befreiungsschlag der uns einen Punkt und eine kleine Genugtuung beschert hat. Es war ein Sieg für damals und für heute!

 

Solche Spiele zeigen uns immer wieder, kämpfe bis zum Schluss… und der Schluss ist nicht, wenn das erste Tor in der 31. oder 88. Minute gegen dich fällt, nein! Erst wenn der Schiri seine Pfeife in den Mund nimmt und dieser schrille Ton ertönt dann, erst dann kannst du aufhören auf dem Feld zu Kämpfen und dir bis zum nächsten Spiel eine Pause gönnen. Erst dann und nicht vorher!

 

„VfB Stuttgart Kämpfen und Siegen!“

 

D.C.



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