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Borussia Mönchengladbach – VfB Stuttgart (16. 10. 2021)

Am 8. Spieltag der Hinrunde reisten unsere Jungs aus Cannstatt in den Westen nach Gladbach zu den Borussen.

Ein Spiel unter schlechten Bedingungen für uns aus Stuttgart würden viele an der Stelle sagen… die Liste der Coronafälle wurde im laufe der Woche immer länger, die Verletzten kehren auf kurz oder lang vorerst auch nicht zurück. Eigentlich ein einseitiges Spiel würde das werden. Doch, bevor wir zum Spiel kommen, gebe ich euch einen kleinen Einblick in unsere Reise bis zu diesem einen unfassbaren Spiel, dessen Ausgang wir in dieser Form definitiv nicht erwartet haben.

Angereist ist ein Großteil unserer VfB Kutten mit dem Zug vom Stuttgarter HBF über Köln nach Gladbach. Dort am Bahnhof in Gladbach empfingen uns unsere Freunde von den Gladbacher Kutten.

Die Freude war riesig! Mit Kränzen, die die Gladbacher Farben trugen, wurden wir begrüßt und umarmt als hätten wir uns ewig nicht mehr gesehen. Selbst ich die ich diese Personen nur aus Erzählungen und nur von Fotos kannte wurde gleich wie eine von ihnen empfangen, obwohl ich meine Kutte noch nicht so lange trug.

Man merkt immer wieder aufs neuste, dass vielleicht nur die Farben einen Unterschied zwischen den Kutten machen, aber die Kutten wie eine einzig große Familie sind. Und so haben wir uns auch gefühlt, wie eine große Familie.

Gemeinsam gingen wir zur Humboldt Schänke und lernten uns alle besser kennen, zumindest die neuen Kuttenträger wurden mehr in die Familie integriert. Man hat seinen Freundschaftskreis erweitern können. Alle sind sehr friedlich miteinander umgegangen, haben gelacht, uns über Themen ausgetauscht, Aufkleber/ Aufnäher getauscht gekauft/verkauft.

Auf der Reise mit dem Zug musste ich viel an das Spiel denken. Es stand nicht zu unseren Gunsten… das dachte ich zumindest bis zu dem Zeitpunkt…

Ich fragte einen Gladbacher Kuttenfreund mit einem mulmigen Gefühl: „Sei ehrlich! Wie schätzt du das Spiel heute ein?“ Er schaute mich an und fing an zu grinsen:“ „3:0 für Borussia Mönchen Gladbach natürlich!“ Ich schaute ihn an und musste zugeben, dass es ein sehr realistisches Ergebnis für unsere aktuelle Situation im Kader war. Doch ein unbekanntes Gefühl schlich sich plötzlich hinein. Bei meinem nächsten Satz lehnte ich mich etwas weit aus dem Fenster: „Also ich glaube mehr als ein 1:1 wird nicht drinnen sein, bei unserem Corona und Verletzungspech…“ Er fing wieder an zu grinsen und schüttelte den Kopf. Doch ich sagte ihm daraufhin: „Das wirst du noch sehen… wir werden ganz sicher nicht die Bude abbrennen, aber ein 1:1 müsste eigentlich drinnen sein! Das wirst du schon noch sehen… ich wünsche mir nur das meine Mannschaft mich heute überrascht! Sollen sie mir heute das Gegenteil von dem Beweisen was die anderen ihnen heute zutrauen.“

Und ich sollte wie durch ein Wunder recht behalten (und nein ich habe keine Kugel zu Hause die mir die Zukunft voraussagt, habe ich nie gebraucht)!

In meinem letzten Bericht habe ich von einem Gemeinsamen Ziel geschrieben und Vertrauen in sich selbst als Spieler, aber auch in sein Team.

Und sie haben genau das Fortgeführt, was sie im letzten Heimspiel gegen Hoffenheim begonnen haben. Sich selbst zu Vertrauen und in ihr Team. Ein Fußballspiel gewinnt man nicht als Einzelspieler! Wer das Gegenteil glaubt hat vom Fußball nichts verstanden. Es sind 11 Spieler pro Mannschaft auf dem Feld die eine Einheit sein müssen, um annährend in die nähe eines Tores zu kommen. Da ist es nicht leicht, wenn Coronabedingt viele Stammspieler zusätzlich zu den bereits verletzten fehlen.

Doch unsere Jungs haben sich nicht unterkriegen lassen. Nein sie sind dennoch mit einer breiten weiß roten Brust da raus gegangen und wollte sich selbst, aber auch darüber hinaus als neu zusammengewürfeltes Team beweisen. Und sie haben uns tatsächlich bewiese, dass darüber hinaus eine Mannschaft auch nicht auch nur aus Stammspielern besteht. Es gibt da auch noch junge hungrige Spieler, die darauf warten ihren Platz in dieser Einheit zu finden. Und dies ist vielen Spielern unter anderem Nartey sehr gut gelungen. Ein Spieler, der bis zuletzt des Öfteren Verliehen wurde, hatte seine Chance und das Vertrauen des Trainers und der Mannschaft nun bekommen. Und er hat es wie ich finde gut umsetzten können! Klar braucht er mehr Spielzeit um sicherer zu werden, doch für unsere aktuelle Lage und dann noch gegen einen Gegner der Europa League Niveau hat, ist es mehr als gut gewesen.

Würdet ihr mir glauben das wir in Gladbach durch unseren griechischen Krieger Mavropanos das erste Tor nach nur 15 Minuten schießen würden? Und das auch noch per Fernschuss aus 21 Metern? Ich selbst war schon ziemlich geschockt und konnte das nicht glauben. Es ist jedoch wahr!

Wir hatten das erste Tor geschossen, gegen eine spielerisch zunächst starke Mannschaft! Eskalation von Emotionen im Stadion…

Da war es auch irgendwo Nebensache, dass Gladbach kurz vor der Pause den Ausgleichstreffer durch Jonas Hoffmann machte.

Dieses Spiel lehrte uns mal wieder etwas Wichtiges: es können noch so teure und namhafte Spieler oder dein Gegner noch so geschwächt sein (durch Corona oder viele Verletzte), ruhe dich niemals darauf aus! Denn jedes Spiel wird dich eines besseren Belehren. Stimmt der Teamgeist, das Vertrauen in dich selbst und deine Mannschaft kannst du selbst die größten Gegner auch in geschwächter Form so richtig Ärgern!

„Der Fußball ist ein Kampf um den Ball…“ – bis zum Schluss!

D.C.

 

Weitere Bilder vom Treffen mit unseren Freunden aus Gladbach findest Du hier



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